Justin
Hirnaneurysma | Handparese
Hirnaneurysma | Handparese
Ein Hirnaneurysma ist eine Ausbuchtung oder Schwächung in der Wand eines Blutgefäßes im Gehirn. Diese Ausbuchtung kann Druck auf umliegendes Hirngewebe oder Nerven ausüben. Wenn ein Aneurysma reißt, kann es zu einer Hirnblutung (subarachnoidale Blutung) kommen, die lebensbedrohlich sein kann. Eine Blutung aufgrund eines gerissenen Aneurysmas kann Hirngewebe schädigen, einschließlich der Bereiche, die für die Handmotorik verantwortlich sind. Die resultierende Schädigung kann zu einer Parese führen.
Justin, unser Pro Walk Held, wurde mit einem Aneurysma im Gehirn geboren. Bereits im Alter von fünf Wochen platzte dieses Aneurysma zum ersten Mal, glücklicherweise ohne bleibende Folgen. Von da an konnte Justin wie andere Kinder aufwachsen, musste jedoch drei- bis viermal im Jahr zur Kontrolle ins MRT. Für ihn und seine Eltern war das Wissen, dass das Aneurysma jederzeit wieder platzen könnte, eine ständige Belastung. Mit 13 Jahren erlitt Justin dann eine schwere Gehirnblutung aufgrund eines geplatzten Aneurysmas. Innerhalb kürzester Zeit war seine rechte Körperseite komplett gelähmt.
Nach sechs Monaten intensiver Rehabilitation lernte er Stück für Stück wieder zu laufen und zu sprechen. Ein Jahr später konnte er sich fast normal bewegen, doch sein rechter Arm blieb gelähmt.
Mit 13 Jahren erhielt Justin seine erste mechanische Handorthese, die SAEBO Stretch®. Schließlich wurde Justin im Alter von 20 Jahren dann durch eine Empfehlung auf die ReGrasp aufmerksam.
Diese Handorthese ermöglicht der Hand, trotz Lähmung wieder greifen und loslassen zu können. Wie auch bei einem Herzschrittmacher werden die notwendigen Muskeln der Hand mit geringen elektrischen Strömen (funktionelle Elektrostimulation) stimuliert. Ausgelöst werden die Bewegungen der Finger und der Hand durch eine Steuerung hinter der Ohrmuschel, die auf definiertes Nicken reagiert.
Die ReGrasp erleichtert Justin seinen Alltag enorm, indem sie ihm hilft, alltägliche Dinge wie Taschen, Handys und Flaschen zu greifen und zu halten. Damit erhält er ein großes Stück seiner Selbstständigkeit wieder.
Heute studiert Justin im dritten Semester Informatik. „Tippen kann ich heute mit einer Hand schneller als früher mit zwei Händen. In der Reha wurde mir das einhändige Tippen beigebracht“, erzählt Justin. Trotz seiner beeindruckenden Fähigkeiten gibt es immer noch Aufgaben, die er ohne Hilfe nicht bewältigen kann, wie das Aufdrehen einer Wasserflasche oder das Einstecken des Ladekabels ins Handy.
„Mit der ReGrasp kann ich all diese Dinge selbstständig erledigen. Diese Selbstständigkeit ist mir sehr wichtig. Auch wenn es ganz simple Dinge sind, doch wenn man sie plötzlich wieder ohne Hilfe erledigen kann, ist das einfach nur ein tolles Gefühl“, sagt Justin.
Justins Geschichte zeigt, wie technologische Hilfsmittel wie die ReGrasp das Leben von Menschen mit körperlichen Einschränkungen verbessern können. Sie geben ihnen nicht nur praktische Unterstützung im Alltag, sondern auch ein Stück Unabhängigkeit und Lebensfreude zurück.
Dynamische Lagerungsschiene zur Dehnung von Hand und Fingern
Dynamische Handorthese zur Unterstützung der Greiffunktion
Dynamische Unterarmorthese zur Unterstützung des Greifens und Loslassens