Damit der Kopf wieder rund wird …

Der Schreck sitzt oft tief, wenn Eltern entdecken, dass der Kopf ihres Babys asymmetrisch wächst: Eine Stelle am Hinterkopf ist flacher und auch das Gesicht wirkt verschoben. In der Medizin ist dieses Problem bekannt:‚Plagiocephalus‘ lautet der Fachausdruck für eine solche Verformung.

Wie entsteht so etwas?

Es gibt mehrere Ursachen: Bereits während der Schwangerschaft kann eine solche Fehlbildung entstehen, etwa durch eine Lageasymmetrie in der Gebärmutter. Der Schädelknochen eines Säuglings ist auch nach der Geburt noch weich und formbar. Verbringen Säuglinge den überwiegenden Teil ihrer Zeit in der Rückenlage, kann sich der Kopf entsprechend verformen. Ferner gibt es auch körperliche Ursachen wie einseitige Muskelverkürzungen im Nackenbereich, die die Motorik des Kindes behindern und zu einer einseitigen Schlafposition führen.

Es gibt unterschiedliche Ausprägungen von Verformungen des Schädels. Im Wesentlichen werden drei Arten unterschieden:

Hilfe ist möglich

Kindern mit einer solchen Verformung des Kopfes kann geholfen werden: Da die Schädelknochen eines Säuglings wie gesagt noch formbar sind, wird der Arzt vermutlich zuerst eine Lagerungstherapie empfehlen. Sie wirkt der einseitigen Belastung des Kopfes entgegen. Ändert sich die Schädelasymmetrie dennoch nicht signifikant bis zum sechsten Lebensmonat, sollte die Fehlbildung mit einer dynamischen Kopforthese wie etwa STAR-bandTM von Pro Walk korrigiert werden.

Diese Kopforthese sieht aus wie ein Helm, ist jedoch millimetergenau an den Kopf des Babys angepasst. Der Helm liegt dabei innen an der normal geformten Seite des Kopfes an. An der abgeflachten Stelle hingegen bietet er dem Kopf Freiraum, in diese Richtung weiter zu wachsen. Dabei wird kein Druck auf den Schädel ausgeübt, sondern lediglich das Wachstum in die gewünschte Richtung geführt.

Die Konstruktion

Das A und O für eine passende Orthese sind exakte Daten des Babykopfes. Diese gewinnt man mit einem speziellen 3D-Scanner wie dem STARscannerTM-System. Ein spezielles Lasersystem nimmt mit 8 Kameras in nur zwei Sekunden alle Daten des Kinderkopfes auf – berührungslos und völlig schmerzfrei.

Am Computer kann der Schweregrad des Plagiocephalus dann exakt beurteilt werden. Außerdem steuert der Rechner die Fräsmaschine, die ein 1-zu-1-Modell des Babykopfes fertigt. Dies dient dann als Basis für die STAR-bandTM-Orthese. Sie passt später 100-prozentig genau auf den Kopf des Kindes, für den sie gefertigt wurde.

Je früher, desto besser

Das ideale Alter, um mit der Behandlung zu beginnen, liegt zwischen dem vierten und achten Lebensmonat. Die Therapie kann jedoch in Ausnahmefällen noch bis zu einem Alter von 18 Monaten begonnen werden.  Die Resultate sind umso besser, je früher die Behandlung einsetzt. Am Anfang muss daher immer eine ausführliche Untersuchung des Kindes und eine Beratung der Eltern stehen – inklusive des ersten Scans. So lässt sich das weitere Vorgehen individuell und zielführend planen.

Stete Kontrolle bringt den Erfolg

Das Konzept nutzt das Wachstum des Schädels aus. Deshalb muss die Orthese regelmäßig durch geschulte Techniker angepasst und nachgeschliffen werden. Ein erneuter Scan bei der Kontrollbehandlung zeigt genau, wo korrigiert werden muss – und welcher Erfolg bereits erzielt wurde. Die Entscheidung, die Behandlung zu beenden, sollte gemeinsam mit Eltern, Arzt und Orthopädiemechaniker getroffen werden. Die Behandlung kann beendet werden, wenn die Kopfform einen zufriedenstellenden Grad von Symmetrie erreicht hat.