Querschnittlähmung: Komplette vs. inkomplette Lähmung – Was sind die Unterschiede?
Querschnittlähmung ist eine schwerwiegende Verletzung des Rückenmarks, die zu Lähmung und Empfindungsstörungen führt. Doch was genau bedeutet „komplette“ oder „inkomplette“ Lähmung? In diesem Beitrag erklären wir die Unterschiede, die Auswirkungen und welche Lösungen Betroffenen zur Verfügung stehen.
Querschnittlähmung verstehen: Parese vs. Plegie
Um die Unterschiede zwischen kompletten und inkompletten Querschnittlähmungen zu verstehen, ist es wichtig, die Begriffe Parese und Plegie zu kennen:
- Parese (Teillähmung):
- Bezeichnet eine unvollständige Lähmung oder Muskelschwäche.
- Betroffene können die Muskeln teilweise bewegen, jedoch mit eingeschränkter Kraft und Kontrolle.
- Plegie (Vollständige Lähmung):
- Bezeichnet eine vollständige Lähmung.
- Die betroffenen Muskeln können nicht mehr bewegt werden.
Komplette Querschnittlähmung (Plegie): Wenn nichts mehr geht
- Bei einer kompletten Querschnittlähmung ist das Rückenmark vollständig durchtrennt oder so stark geschädigt, dass keine Nervensignale mehr unterhalb der Verletzungsstelle weitergeleitet werden.
- Dies führt zu einer vollständigen Lähmung (Plegie) von Bewegungsfähigkeit und Empfindung.
- Auch die Kontrolle über Blase und Darm ist meist verloren.
Inkomplette Querschnittlähmung (Parese): Hoffnung auf Funktion
- Bei einer inkompletten Querschnittlähmung ist das Rückenmark nur teilweise geschädigt.
- Einige Nervensignale werden noch weitergeleitet, was zu einer teilweisen Lähmung (Parese) von Bewegungsfähigkeit und Empfindung führt.
- Die Symptome variieren stark, abhängig von den betroffenen Nervenbahnen.
Unterschiede und Auswirkungen: Was bedeutet das für Betroffene?
- Der Hauptunterschied liegt im Ausmaß der Lähmungen und Empfindungsstörungen.
- Inkomplette Lähmungen (Parese) bieten oft eine bessere Prognose für die Rehabilitation.
- Bei kompletten Lähmungen (Plegie) liegt der Fokus auf Kompensation und Anpassung.
Lösungen und Unterstützung: Ein Weg zurück ins Leben
Unabhängig vom Lähmungsgrad ist eine umfassende Rehabilitation entscheidend:
- Physiotherapie:
- Stärkung der Muskulatur und Verbesserung der Beweglichkeit.
- Ergotherapie:
- Anpassung an den Alltag und Förderung der Selbstständigkeit.
- Psychologische Betreuung:
- Bewältigung emotionaler Herausforderungen.
- Technische Hilfsmittel:
- Selbsthilfegruppen:
- Wertvoller Austausch mit anderen Betroffenen.
Forschung und Zukunftsperspektiven: Hoffnungsschimmer
Die Forschung zu Rückenmarkverletzungen macht Fortschritte. Neue Therapien wie Stammzelltherapie und elektrische Stimulation bieten Hoffnung.
Fazit: Ein Leben mit Querschnittlähmung meistern
Die Unterscheidung zwischen kompletten und inkompletten Querschnittlähmungen ist entscheidend für die Rehabilitation. Mit der richtigen Unterstützung können Betroffene ein erfülltes Leben führen.