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Infantile Zerebralparese: Mögliche Auswirkungen auf Rumpf und Kopf

Was ist eigentlich ICP?

Wird bei einem Kind eine Infantile Zerebralparese (ICP) diagnostiziert, ist dies ein Schock für Eltern. Diese Bezeichnung ist der Überbegriff für alle Schädigungen im Gehirn, die im Mutterleib oder im Säuglingsalter eintreten und zu Störungen der Motorik führen können. Neben der Beeinträchtigung des Nervensystems, die sich auf die Willkürmotorik auswirken, können auch Seh-, Hör- und Wahrnehmungsstörungen eine Folge sein. Doch die klinischen Bilder schwanken von Patient zu Patient und sind sehr unterschiedlich.

Da die Symptome der Zerebralparese Folge auf einer bereits geschehenen Schädigung des Gehirns beruhen, kann die Beeinträchtigung im Nachhinein nicht mehr korrigiert werden. Eine Therapie erfolgt also immer nur symptomatisch. Doch inzwischen gibt es zahlreiche Hilfsmittel, durch die Einschränkungen abgemildert werden können.

Aufrecht Sitzen und Stehen

Oft ist es Personen mit ICP nicht möglich, aufrecht zu sitzen: Die Muskeln des Rumpfes haben dann infolge der Krankheit eine zu niedrige Grundspannung. Dies führt dazu, dass die Wirbelsäule nicht aufgerichtet werden kann.

Hier setzen dynamische Orthesen wie etwa die Dynamic GPS Soft-Orthese® an: Zum einen übt sie einen gleichmäßigen, flächigen Druck auf den Oberkörper aus. Dadurch wird dieser für den Patienten besser wahrnehmbar. Speziell aufgenähte Züge unterstützen dabei auch das stabile, aufrechte Sitzen und Stehen. Dies trägt dazu bei, Nutzer mit ICP zu besserem Gleichgewicht und mehr Stabilität im Körper zu verhelfen. Auch Stoffwechsel, Blutkreislauf und Verdauung arbeiten besser, wenn der Körper aufrecht sitzt und steht.

Geradeaus schauen

Der Blick auf Augenhöhe – er ist in unserer Kultur entscheidend, wenn es darum geht, sich anderen Menschen gegenüber gleichwertig zu fühlen. Menschen mit Zerebralparese ist dies jedoch nicht immer möglich, wenn sie ihren Kopf nicht aktiv gegen die Schwerkraft heben, aufrecht halten oder koordiniert bewegen können. Hier kann ein Kopfhaltesystem Hilfe leisten.

Ein Kragen für den Durchblick

Besonders geeignet ist hierfür etwa das HeadUp Collar-System, denn es stützt den Kopf und lässt dennoch Bewegungsspielraum. Basis ist ein auf der Haut aufliegendes Kragenmodul. Es besteht aus einem speziellen Hightech-Material, das ursprünglich von der NASA für Raumanzüge entwickelt wurde. Der Vorteil: Es speichert Wärme und gibt diese wieder ab, um so einen optimalen thermischen Komfort zu gewährleisten.

An diesen Kragen können Streben in unterschiedlichen Stärken und Richtungen angebracht werden – einfach per Klettsystem. Sie geben dem Kopf dann genau den Halt, den er benötigt – und genau dort, wo es notwendig ist. Dadurch lässt die Orthese auch Spielraum für Bewegungen, vom Drehen des Kopfes bis zur Kieferbewegung beim Kauen.

Dynamik dank Haltesystem

Ein weiteres System, das Menschen dabei unterstützt, den Kopf aufrecht zu halten, ist der MKS-Headpod®. Er funktioniert auf andere Art und Weise: Der Kopf wird nicht statisch, sondern dynamisch über ein Stirnband ausgerichtet. Dieses wiederum ist durch ein Stretch-Band mit einem Ausleger verbunden, der etwa am Rollstuhl angebracht wird. Damit kann der Kopf um die Längsachse gedreht werden. Und der Blick folgt wieder den interessanten Dingen. Die Person nimmt so wieder viel aktiver am Leben teil.

Fazit

Die aufgeführten Hilfsmittel stellen nur einen Ausschnitt des breiten Spektrums dar. So individuell die Symptome der ICP sind, so individuell sind die Lösungen für die Patienten. Unterstützung finden Patienten auch beim Netzwerk Cerebralparese e.V. 

Gerne können Sie auch unser Team ansprechen. Wir sind stets nur einen Mausklick oder einen Anruf entfernt.

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