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Querschnittlähmung: Diagnose, Beschwerden, Ursachen und eine Lösung: Der Para Walker

Diagnose

Eine Querschnittlähmung wird durch eine Schädigung des Rückenmarks verursacht, die zu einer vollständigen oder teilweisen Lähmung führt. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus klinischen Untersuchungen, bildgebenden Verfahren wie MRT oder CT und neurologischen Tests. Diese Untersuchungen helfen, das Ausmaß und die genaue Lokalisation der Schädigung zu bestimmen.

Beschwerden

Die Symptome einer Querschnittlähmung variieren je nach Höhe und Schwere der Rückenmarksschädigung. Zu den häufigsten Beschwerden gehören:

  • Lähmung: Verlust der Bewegungsfähigkeit in den betroffenen Gliedmaßen.
  • Sensibilitätsstörungen: Verlust oder Veränderung des Empfindungsvermögens.
  • Blasen- und Darmfunktionsstörungen: Schwierigkeiten bei der Kontrolle von Blase und Darm.
  • Schmerzen: Chronische Schmerzen, die durch Nervenschäden verursacht werden.
  • Spastik: Unkontrollierte Muskelkontraktionen.

Ursachen

Die Ursachen einer Querschnittlähmung können vielfältig sein und umfassen:

  • Traumatische Verletzungen: Unfälle, Stürze oder Sportverletzungen, die zu Wirbelsäulenbrüchen führen.
  • Erkrankungen: Tumore, Multiple Sklerose, Infektionen oder Durchblutungsstörungen, die das Rückenmark schädigen.
  • Angeborene Anomalien: Fehlbildungen wie Spina bifida.

Der ParaWalker®: Mehr Teilhabe im Alltag

Der ParaWalker® ist ein mechanisches Exoskelett, das speziell für Menschen mit Querschnittlähmung entwickelt wurde. Diese Ganzkörperorthese bietet zahlreiche Vorteile, die die Lebensqualität und die Teilhabe am Alltag erheblich verbessern können:

  • Mobilität: Der ParaWalker® ermöglicht es den Nutzern, sich aufrecht fortzubewegen, was die Unabhängigkeit und Selbstständigkeit fördert. Durch die aufrechte Haltung wird nicht nur die körperliche Gesundheit unterstützt, sondern auch das Selbstbewusstsein gestärkt. Nutzer können alltägliche Aufgaben wie Einkaufen, Arbeiten oder Freizeitaktivitäten selbstständig erledigen, was zu einer erheblichen Steigerung der Lebensqualität führt.
  • Soziale Teilhabe: Die Möglichkeit, sich frei zu bewegen, erleichtert die Teilnahme an sozialen Aktivitäten und verbessert die Lebensqualität. Der Para Walker ermöglicht es den Nutzern, an gesellschaftlichen Ereignissen teilzunehmen, Freunde zu treffen und neue Kontakte zu knüpfen. Dies fördert nicht nur die soziale Integration, sondern auch das psychische Wohlbefinden. Die erhöhte Mobilität trägt dazu bei, Isolation und Einsamkeit zu vermeiden, indem sie den Zugang zu sozialen Netzwerken und Gemeinschaften erleichtert.
  • Gesundheitliche Vorteile: Durch die aufrechte Haltung werden Kreislauf, Atmung und Verdauung positiv beeinflusst. Regelmäßige Bewegung mit dem Para Walker kann zudem Muskelatrophie verhindern und die allgemeine körperliche Fitness verbessern.
  • Psychisches Wohlbefinden: Die erhöhte Mobilität und Unabhängigkeit tragen zu einem besseren Selbstwertgefühl und einer positiven Einstellung bei. Das Gefühl, wieder aktiv am Leben teilnehmen zu können, wirkt sich positiv auf die mentale Gesundheit aus und kann Depressionen und Angstzustände reduzieren.

Hilfestellung und Links für Betroffene und Angehörige

Für Betroffene und Angehörige gibt es zahlreiche Anlaufstellen und Informationsquellen, die Unterstützung bieten:

  • Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten e.V. (FGQ): Diese Organisation bietet umfassende Unterstützung, von emotionaler Hilfe bis hin zu praktischen Tipps für den Alltag. Weitere Informationen finden Sie auf der FGQ-Website
  • Der-Querschnitt.de: Eine Plattform, die umfangreiche Informationen und Ressourcen für Menschen mit Querschnittlähmung und ihre Angehörigen bereitstellt. Besuchen Sie Der-Querschnitt.de
  • EnableMe: Diese Seite bietet Artikel und Hilfestellungen für Betroffene und ihre Familien. Mehr dazu finden Sie auf EnableMe

Der ParaWalker® ist somit ein wertvolles Hilfsmittel, das Menschen mit Querschnittlähmung, ab dem oberen Lendenwirbelsäulenbereich bis hin zur Brustmarke, dabei unterstützt, ein aktiveres und erfüllteres Leben zu führen. Durch die Kombination von Mobilität und sozialer Teilhabe bietet der Para Walker eine umfassende Lösung, um die Herausforderungen des Alltags zu meistern und die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern. Voraussetzung ist die uneingeschränkte Funktion, Kraft und Koordination der Hände, Arme und des Schultergürtels.

Auch müssen die Hüftgelenke frei beweglich sein. Das Körpergewicht darf 80 Kilogramm nicht überschreiten.

 

 

Das Flail-Arm-Syndrom: Eine spezielle Form der ALS

Was ist das Flail-Arm-Syndrom?

Das Flail-Arm-Syndrom, auch als „Flügelarm-Syndrom“ bezeichnet, ist eine seltene Variante der amyotrophen Lateralsklerose (ALS). Diese neurodegenerative Erkrankung zeichnet sich durch eine progressive Lähmung der Muskeln aus, die zur Bewegung und Atmung benötigt werden.

Beim Flail-Arm-Syndrom sind vor allem die Muskeln von Schultern und Oberarmen betroffen. Betroffene leiden unter einer schweren Schwäche und einem Abbau dieser Muskulatur, was dazu führt, dass die Arme wie „Schlägel“ herabhängen.

Wie unterscheidet sich das Flail-Arm-Syndrom von anderen ALS-Formen?

Im Gegensatz zu anderen ALS-Formen, bei denen die Erkrankung oft schnell fortschreitet und verschiedene Muskelgruppen betrifft, bleibt das Flail-Arm-Syndrom (FAS) über einen längeren Zeitraum auf die Schulter- und Oberarmmuskulatur beschränkt. Dies führt zu einer vergleichsweise günstigeren Prognose für Betroffene.

Ursachen und Diagnostik

Die genaue Ursache des Flail-Arm-Syndroms ist, wie bei der ALS insgesamt, noch nicht vollständig geklärt. Man vermutet eine Kombination aus genetischen Faktoren und Umwelteinflüssen.

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch einen Neurologen. Neben einer ausführlichen Anamnese und einer neurologischen Untersuchung können weitere diagnostische Verfahren wie eine Elektromyographie (EMG) und eine Magnetresonanztomographie (MRT) zur Abklärung beitragen.

Therapie und Ausblick

Bislang gibt es keine Heilung für das Flail-Arm-Syndrom oder die ALS. Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Dazu gehören:

  • Physiotherapie: Um die vorhandene Muskelkraft zu erhalten und einer weiteren Einschränkung der Beweglichkeit entgegenzuwirken.
  • Ergotherapie: Zur Anpassung des Alltags an die Einschränkungen und zur Unterstützung bei Aktivitäten des täglichen Lebens.
  • Medikamente: Zur Linderung von Symptomen wie Muskelkrämpfen und Spastik.
  • Hilfsmittel: Es gibt individuelle Hilfsmittel, die helfen können, die Restkraft der Arme im Alltag zu nutzen solange es geht, um Tätigkeiten des alltäglichen Lebens, wie greifen oder Gegenstände halten und bewegen. Für weitere Informationen nutzen Sie unsere telefonische Beratung, wir helfen Ihnen gerne weiter.

Die Forschung auf dem Gebiet der ALS ist intensiv. Es werden kontinuierlich neue Therapieansätze entwickelt, die auch für Betroffene mit dem Flail-Arm-Syndrom von Bedeutung sein könnten.

 

Kopf hoch! Umgang mit Kopfhalteschwäche bei ALS

Die amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ist eine schwere neurodegenerative Erkrankung, die zu einer fortschreitenden Lähmung der Muskulatur führt. Eine oft auftretende Folge ist die sogenannte Kopfhalteschwäche oder das Dropped-Head-Syndrom. Dabei verlieren die betroffenen Menschen zunehmend die Fähigkeit, ihren Kopf selbstständig aufrecht zu halten.

Was ist Kopfhalteschwäche?

Die Kopfhalteschwäche ist eine direkte Folge der fortschreitenden Muskelschwäche beispielsweise bei ALS-Patienten. Die Muskeln im Nacken und Halsbereich werden zunehmend schwächer, sodass der Kopf schließlich nach vorne sinkt.

Auswirkungen auf den Alltag

Die Kopfhalteschwäche hat erhebliche Auswirkungen auf den Alltag von Betroffenen:

Kommunikation

Ein nach vorne gesenkter Kopf erschwert die nonverbale Kommunikation und kann zu sozialen Isolation führen.

Atmung

Die Kopfhaltung kann die Atemfunktion beeinträchtigen und zu Atembeschwerden führen.

Schlucken

Die Kopfhaltung kann die Schluckfunktion beeinträchtigen und zum Verschlucken und zur Aspiration führen.

Hilfsmittel und Therapie

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um die Kopfhalteschwäche zu lindern und den Alltag zu erleichtern:

Kopfstützen

Spezielle Kopfstützen und „Halskrausen“ können helfen, den Kopf in einer aufrechten Position zu halten. Wie die unserer HeadUp Familie . Der HeadUp Collar, der HeadUp Adjustable und der HeadUp Tulip sind spezielle Orthesen (CTO´s) und decken eine breite Auswahl an für verschiedene Grade der Kopfhalteschwäche.

Physiotherapie

Durch gezielte Übungen können die verbleibenden Muskelkräfte gestärkt und Funktionen erhalten oder Kompensationen gesucht werden.

Kommunikationshilfen

Für Menschen mit eingeschränkter Sprachfähigkeit gibt es verschiedene Kommunikationshilfen, wie zum Beispiel Sprachcomputer die durch unsere Kopfhaltesysteme sicherer und besser angesteuert werden können.

Tipps für den Alltag

Beratung

Suchen Sie sich eine Beratungsstelle für Menschen mit ALS, um Informationen und Unterstützung zu erhalten. Wir bieten beispielsweise eine telefonische Beratung bei der wir uns individuell auf Ihre Situation einstellen und Ihnen die passende Kopfstütze empfehlen können.

Selbsthilfegruppen

Der Austausch mit anderen Betroffenen kann sehr hilfreich sein.

Pflege

Eine gute Betreuung, Unterstützung und Pflege sind für ALS-Patienten von großer Bedeutung.

Kopfhalteschwäche ist eine Herausforderung, aber es gibt Möglichkeiten, damit umzugehen. Bei entsprechenden klinischen Voraussetzungen können Betroffene mit der richtigen Unterstützung ihren Alltag trotz der Erkrankung besser gestalten und ihre Lebensqualität günstig beeinflussen.