Hilfe bei Fußheberschwäche

Multiple Sklerose ist eine entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems, die das Gehirn und das Rückenmark umfasst und meist im frühen Erwachsenenalter beginnt. Symptome und Verlauf sind von Patient zu Patient sehr unterschiedlich. Manchmal sind die Symptome nicht so stark ausgeprägt und lassen sich teilweise mit Medikamenten behandeln. Anders sieht es aus, wenn durch die Krankheit das zentrale Nervensystem bereits dauerhaft geschädigt ist: Dann kann eine mögliche Folge sein, dass Patienten das Heben des Fußes nicht mehr richtig steuern können – und damit das Gehen extrem erschwert wird.

Was passiert bei einer Fußheberschwäche?

Wollen gesunde Menschen ein paar Schritte gehen, funktioniert dieser Prozess ganz automatisch: Das Gehirn sendet ein entsprechendes Signal aus, die Nervenbahnen leiten es bis zu den Beinmuskeln weiter und der Fuß beginnt, sich kontrolliert zu bewegen. Sind die Nerven, die an diesem Prozess beteiligt sind, allerdings geschädigt, sind die Patienten nicht mehr in der Lage, ihren Fuß gezielt aufzusetzen oder abzurollen. Sie verlieren folglich die Kontrolle über ihr Gangbild.

Um sich fortbewegen zu können, ziehen sie dann den Fuß entweder hinter sich her oder sie nutzen ihre Hüfte, um das Bein in einem weiten Halbkreis nach vorn zu schwingen. Dieser Bewegungsablauf ist typisch für Patienten mit einer Fußheberschwäche und führt zu einer Reihe von Folgeproblemen wie Hüft-, Becken-, Knie-, oder Rückenschmerzen.

Hilfe ist schon mit mechanischen Orthesen möglich

Es gibt jedoch inzwischen zahlreiche Produkte, die eine solche Fußheberschwäche ausgleichen können. So kann beispielsweise bereits eine mechanische Orthese helfen, die nicht zulässt, dass der Fuß nach unten fällt. Ein Beispiel hierfür ist SaeboStep. Sie besteht aus einer Manschette mit Zügen und wird über dem Sprunggelenk angelegt. Zwischen Manschette und Schuh werden nun zwei Züge gespannt. Über ein Drehrad an der Manschette lässt sich der gewünschte Winkel des Fußes bequem einstellen. Wird SaeboStep unter einer langen Hose getragen, sind auch nur die Züge sichtbar.

Königsklasse: FES-Geräte

Besonders effizient arbeiten Geräte mit „funktioneller Elektrostimulation“ (FES) wie etwas das Gerät NeuGait. Sie kombinieren moderne Technik mit therapeutischem Wissen. Ist der Nervenweg zwischen Gehirn und Fuß gestört, übernehmen elektrische Impulse direkt am Bein diese Aufgabe. FES-Geräte werden unterhalb des Knies um den Unterschenkel angelegt. Empfindliche Sensoren erkennen die Bewegungsabsicht. Dann lösen sie im richtigen Moment an auf der Haut liegenden Elektroden einen elektrischen Impuls aus. Ziel ist der sogenannte Peroneus-Nerv, der für das kontrollierte Heben des Fußes verantwortlich ist – und durch die Elektrostimulation angeregt wird.

Ebenfalls Oberschenkelstimulation möglich

Auch die Oberschenkelmuskulatur lässt sich manchmal nicht mehr exakt ansprechen. Hier kann ein Oberschenkelstimulator helfen, etwa bei NeuGait plus. Das Set besteht aus dem Gerät für den Unterschenkel und zusätzlich einem für den Oberschenkel. Dieser aktiviert beim Gehen den Quadricepsmuskel in der mittleren Standphase der Gehbewegung, um das Knie zu stabilisieren und zu verhindern, dass das Bein überstreckt wird. Die Ober- und Unterschenkelgeräte kommunizieren über Funk miteinander, sodass keine Kabel stören.

Komplexe Geräte

Der genaue Ablauf der funktionellen Elektrostimulation ist äußerst komplex. Die Intensität der verwendeten elektronischen Impulse muss in jedem Fall genau auf die körperlichen Möglichkeiten der Patienten eingestellt werden. Das erfordert eine gewisse Anpassungszeit. Nur auf diese Weise kann ein möglichst natürliches und sicheres Gangbild erreicht werden. Wenn Sie wissen möchten, ob ein FES-Gerät für Sie in Frage käme, kontaktieren Sie uns einfach.

Die „Krankheit der 1000 Gesichter“ – Multiple Sklerose.

Es handelt sich dabei um eine entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems, die das Gehirn und das Rückenmark umfasst und meist im frühen Erwachsenenalter beginnt. Weiterlesen

Schlaganfall – Hilfe für Arm und Hand ist möglich.

Ein Schlaganfall bedeutet einen tiefen Einschnitt ins Leben: Lähmungen, Muskelkrämpfe oder Koordinationsstörungen in unterschiedlicher Stärke können verschiedenste Körperregionen betreffen. Grundsätzlich spricht man von einem Schlaganfall, wenn ein Gefäß im Gehirn verstopft (Hirninfarkt) oder platzt (Hirnblutung) und daher bestimmte Hirnareale nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt werden können. In der Folge sterben die betroffenen Bereiche ab und im schlimmsten Fall droht der Tod.

Welche Auswirkungen hat ein Schlaganfall?

Oft sind von einem Schlaganfall die oberen Extremitäten betroffen, also Schulter, Arm und Hand. Wenn plötzlich alltägliche Dinge wie Zähneputzen oder eine Tasse Kaffee trinken zum Problem werden, stellt sich das Leben auf den Kopf. Zum Glück gibt es inzwischen zahlreiche Hilfsmittel, die solche Einschränkungen lindern können.

Die Schulter stärken

Wenn nach einem Schlaganfall Muskeln nicht mehr vollständig bewegt werden können, werden sie mit der Zeit deutlich schwächer. Das führt ganz besonders an der Schulter zum Problem, da der Oberarmkopf im Wesentlichen durch Bänder und Muskeln in der Gelenkpfanne gehalten wird. Lassen die Muskeln nach, besteht die Gefahr, dass der Oberarmknochen aus der Gelenkpfanne rutscht – und das ist meist extrem schmerzhaft.

Mit einer Schulter-Sublux-Orthese kann dem entgegengewirkt werden. Sie unterstützt die Zentrierung des Oberarmkopfes in der Gelenkpfanne des Schultergelenks.  Nur wenn sich der Oberarmkopf in der richtigen Stellung im Schultergelenk befindet, kann die Schulter schmerzfrei bewegt werden – Basis jeder Armbewegung und jedes Greifens. Die Orthese wird einfach über den betroffenen Arm gezogen und im Brustbereich fixiert. So ermöglicht sie wieder schmerzfreie Bewegungen.

Lähmung lindern

Die GPS-Handorthese unterstützt die Hand, wenn diese durch Lähmungserscheinungen nicht vollwertig nutzbar ist. Sie liegt eng auf der Haut und übt so leichten Druck aus. Durch Kompression und aufgenähte Züge wird die Eigenwahrnehmung und Funktion der Hand meist deutlich verbessert. Dadurch werden Bewegungen möglich, die ohne diese Orthese ausgeschlossen wären. Ebenfalls kann die Handhaltung durch eingearbeitete Züge leicht korrigiert werden.

Greifen und Loslassen

Ein dynamischer Handschuh mit integrierten Zügen wie SaeboGlove® verbessert die Fingerstreckung und hilft, die Hand wieder öffnen zu können. Dabei unterstützt die Orthese jeden Finger individuell bei der Streckung. Die Orthese besteht aus einer Hand-Unterarm-Manschette und Überzügen für Finger und Daumen. Zwischen Manschette und den Fingern werden spezielle elastische Züge gespannt, die die Fingerstreckung in der geöffneten Hand unterstützt. Die Züge stehen in unterschiedlichen Stärken zur Verfügung, sodass die Handorthese individuell angepasst werden kann. Finger, die keine Unterstützung benötigen, können dabei ohne Unterstützung belassen werden. So können Menschen, wenn die Nervenverbindung zwischen Hand und Gehirn beim Schlaganfall eingeschränkt ist, dennoch greifen und loslassen.

Die Fingerbewegung lenken

Muss die Fingerbewegung gelenkt werden, gibt es inzwischen sogar Hilfsmittel, die auch dies können und so ebenfalls Greifen und Loslassen wieder ermöglichen. SaeboFlex® etwa ist eine dynamische, funktionelle Handschiene, die hilft, wieder greifen und loslassen zu können. Dabei führt die Unterarmorthese jeden Finger individuell, lenkt die Bewegung und unterstützt die Streckung.

SaeboFlex® umschließt jeden Finger und den Daumen mit einer eigenen Halterung. Von dieser aus führen Federzüge zu einer Platte auf dem Handrücken und zu einer Manschette am Unterarm. Die Federzüge werden individuell auf jeden Patienten eingestellt. Sie definieren die Öffnung der Hand. Werden die Finger nun gebeugt, geschieht dies immer in die zum Greifen optimale Richtung.

Unser Schlaganfall-Ratgeber

All diese Hilfsmittel unterstützen Menschen dabei, nach einem Schlaganfall wieder mehr Selbstständigkeit zu erlangen. Gern können Sie sich auch den Ratgeber „Schicksalsschlag Schlaganfall: So finden Patienten und Angehörige zurück ins Leben“ aus unserem eigenen Hause hier herunterladen: Hier geht es zum Download

 

Weitere Anlaufstellen im Netz

Diagnose Schlaganfall – plötzlich ist alles anders

Rund 270 000 Menschen, so die deutsche Schlaganfallhilfe, erleiden pro Jahr einen Schlaganfall. Etwa die Hälfte der Betroffenen die überleben, bleiben pflegebedürftig oder schwerbehindert. Damit ist für sie und ihre Familien von einem Moment auf den anderen alles anders.

Was genau ist ein Schlaganfall?

Grundsätzlich spricht man von einem Schlaganfall, wenn ein Gefäß im Gehirn verstopft (Hirninfarkt) oder platzt (Hirnblutung) und daher bestimmte Hirnareale nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt werden können. In der Folge sterben die betroffenen Bereiche ab und im schlimmsten Fall droht der Tod.

Schnellstmögliche ärztliche Hilfe ist vor diesem Hintergrund elementar: Leidet ein vormals gesunder Mensch unter plötzlich auftretenden Lähmungserscheinungen, Koordinationsproblemen oder Seh- und Sprachstörungen, muss zügig gehandelt werden. Je schneller ein Schlaganfall diagnostiziert wird, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Patient sich erholt und möglicherweise ohne schwerwiegende Folgen in sein altes Leben zurückkehren kann.

Welche Auswirkungen hat ein Schlaganfall?

Typische körperliche Beschwerden sind einseitige Lähmungen, Muskelkrämpfe oder Koordinationsstörungen. Auch wenn einige Körperfunktionen mit der Zeit wieder möglich werden, sind andere oft irreparabel verloren und erfordern damit generelle Anpassungen an einen neuen Alltag.

Grundsätzlich lassen sich die Spätfolgen nach einem Schlaganfall in drei Kategorien einteilen: Körperliche, neuropsychologische und psychologische Folgen. Allen gemeinsam ist, dass sie großen Einfluss auf die Lebensqualität der Patienten haben.

Die Diagnose Schlaganfall in Zahlen:

  • Ein Viertel aller Betroffenen erholt sich gut von den Folgen und kann wieder selbstständig am Leben teilhaben.
  • Die Sterblichkeit bei Schlaganfällen hat sich in Deutschland in den vergangenen 25 Jahren nahezu halbiert. Dennoch stirbt nach wie vor einer von 5 Schlaganfallpatienten innerhalb der ersten 4 Wochen.
  • Nach Herzinfarkt und Krebs ist der Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Weltweit steht er mittlerweile sogar an zweiter Stelle.
  • Frauen haben statistisch gesehen ein höheres Risiko als Männer, einen Schlaganfall zu erleiden. Das liegt aber vor allem daran, dass sie im Schnitt älter werden und das Risiko im Alter ansteigt.
  • 87% der Schlaganfälle liegen definierte Risikofaktoren zugrunde, von denen die meisten als beeinflussbar gelten.[1]

Und das liebe Geld?

Wie nötig auch Angehörige auf Unterstützung angewiesen sind, geht in der Sorge um den erkrankten Patienten zunächst häufig unter. Insbesondere die Frage nach den Finanzen ist für die meisten Angehörigen bereits zu einem frühen Zeitpunkt Grund zu großer Sorge. Sie sehen die Kosten für Therapeuten, Umbauten und Arbeitsausfälle auf sich zukommen und wissen unter Umständen auch, dass die Zuständigkeiten der Kostenträger nicht immer klar geregelt sind.

Einen praktischen Ratgeber mit weiterführenden Informationen rund um das Thema Reha, Pflegebedürftigkeit und Sozialleistungen hat die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe herausgegeben. Er ist unter dem Namen „Wege zu Sozialleistungen – Finanzielle Hilfen nach dem Schlaganfall“ kostenfrei zum Download verfügbar und gibt eine erste Hilfestellung in einer herausfordernden Zeit. Auch „betanet.de“, ein Portal für psychosoziale und sozialrechtliche Informationen im Gesundheitswesen, bietet eine erste Orientierung.

Erste Schritte in einen geregelten Alltag

Wollen Angehörige zudem möglichst schnell eine Routine entwickeln, um der Extremsituation in der ersten Zeit nach der Diagnose ein wenig von ihrem Schrecken zu nehmen, können die folgenden Tipps helfen:

  • Werden alltäglich benötigte Gegenstände immer am selben Platz aufbewahrt und sind sie für die Patienten leicht erreichbar, gibt das Sicherheit und schafft ein Gefühl von Kontrolle.
  • Ist es nötig, dem Patienten bei alltäglichen Aufgaben unter die Arme zu greifen, ist es sinnvoll, die beabsichtigte Hilfestellung im Voraus mit ihm abzusprechen.
  • Ist der Patient in der Lage, sich trotz leichter Schwierigkeiten selbst anzuziehen, kann es hilfreich sein, ihm die Kleidungsstücke der Reihe nach hinzulegen.
  • Tages- und Wochenpläne, in denen Therapiesitzungen, Medikamentengabe und sonstige Aufgaben vermerkt sind, bieten einen sicheren Rahmen für alltägliche Aufgaben.
  • Gemeinsam entworfene Zeitpläne mit bewusst gesteckten Zwischenzielen liefern einerseits Ansporn und verhindern andererseits, dass der Patient sich selbst zu viel abverlangt.
  • Gemeinsame Spiele oder das (Vor-)Lesen von Zeitungen und Zeitschriften helfen nicht nur, die Zeit zu vertreiben, sondern unterstützen Patienten auch dabei, ihre geistigen Fähigkeiten zu trainieren.
  • Musik ist einerseits Balsam für die Seele und fördert andererseits auch die Rehabilitation: Einer finnischen Studie zufolge erholen sich Schlaganfallpatienten besser, wenn sie nach einem Hirninfarkt täglich Musik hören. Insbesondere die Konzentrationsfähigkeit und das Gedächtnis werden dadurch verbessert – ebenso wie die Laune.

Weitere Anlaufstellen im Netz

Gern können Sie sich auch den Ratgeber „Schicksalsschlag Schlaganfall: So finden Patienten und Angehörige zurück ins Leben“ aus unserem eigenen Hause hier herunterladen: Hier zum Download

[1] Quelle der Aufzählung: https://dgn.org/presse/pressemitteilungen/am-29-oktober-ist-welt-schlaganfalltag-immer-mehr-juengere-menschen-betroffen/

Infantile Zerebralparese: Greifen und Gehen – trotz Spastik

Wenn die Muskeln nicht so arbeiteten wie sie sollen, schränkt das das Leben im Alltag stark ein. Gerade nach der Diagnose „Infantile Zerebralparese“ (ICP) sind Menschen durch einen zu hohen oder zu niedrigen Muskeltonus oft nicht selbstständig in der Lage, zu gehen oder zu greifen. In den vergangenen drei Jahrzehnten hat sich jedoch im Bereich der Hilfsmittel sehr viel getan, um diese Menschen zu unterstützen.

Festhalten und loslassen

Pro Walk Heldin Sabrina

Sie sind für das alltägliche Leben wohl die wichtigsten Köperglieder: Die Hände. Vom Kaffeebecher bis zur Zahnbürste – wir müssen Dinge anfassen, um sie zu nutzen. Wenn dies durch Spastiken der Muskeln nicht mehr möglich, ist gibt es heute Hightech-Hilfsmittel, um die Selbstständigkeit zu bewahren: Die Lösung nennt sich Funktionelle Elektrostimulation (FES), etwa bei dem Produkt ReGrasp.

Umgangssprachlich könnte man das Produkt als „Handschrittmacher“ bezeichnen. Wie auch bei einem Herzschrittmacher werden die notwendigen Muskeln der Hand mit geringen elektrischen Strömen stimuliert. Die Handorthese ermöglicht es dann der Hand, trotz Lähmung wieder greifen und loslassen zu können. Das geschieht entweder durch das Tippen mit der anderen Hand auf die Kontrolleinheit oder durch eine Steuerung hinter der Ohrmuschel, die auf Nicken reagiert.

Ob Zwiebeln schneiden, Paste auf die Zahnbürste geben oder den Regenschirm halten – all diese Dinge des Alltags werden mit ReGrasp wieder möglich. Eine Patientin unseres Hauses, Pro Walk Heldin Sabrina, benötigt ReGrasp für beide Hände, nachdem diese sich inzwischen gar nicht mehr eigenständig bewegen lassen. Sie hat den Erfolg so formuliert: „Ohne ReGrasp würde ich 24/7 Hilfe benötigen: Ich müsste gefüttert, gewaschen und angezogen werden.“

Gehen ohne Stehen

Für fast alle Kinder ist es selbstverständlich, sich im Raum bewegen zu können. Eine der stärksten Einschränkungen durch eine Zerebralparese tritt dann ein, wenn die kleine Person nicht in der Lage ist, ihr Körpergewicht zu tragen und die Gehbewegung zu steuern. Für diese Kinder wurde der ProWalker® entwickelt.

Der Oberkörper des Kindes wird dabei in einem Fahrgestell auf Rollen komfortabel fixiert. Die Beine bewegen sich in einem auf Maß gefertigten, schienengeführtem Gehsystem. Der ProWalker® gleitet beim Laufen des Kindes dabei genau in die Richtung, die das Kind einschlägt. So kann es gestützt und geführt auf den eigenen Füßen gehen.

So kann der junge Mensch viel besser am sozialen Miteinander teilhaben – und auch seine kognitiven Fähigkeiten verbessern. Nicht zuletzt arbeiten auch Stoffwechsel, Blutkreislauf und Verdauung besser, wenn der Körper aufrecht steht und bewegt wird.

Fazit

Die aufgeführten Hilfsmittel stellen nur einen Ausschnitt des breiten Spektrums dar. So individuell die Symptome der ICP sind, so individuell sind die Lösungen für die Patienten. Unterstützung finden Patienten auch beim Netzwerk Cerebralparese e.V. Gerne können Sie auch unser Team ansprechen. Wir sind immer nur einen Mausklick oder einen Anruf entfernt.

 

 

 

Was ist eigentlich ICP?

Wird bei einem Kind eine Infantile Zerebralparese (ICP) diagnostiziert, ist dies ein Schock für Eltern. Diese Bezeichnung ist der Überbegriff für alle Schädigungen im Gehirn, die im Mutterleib oder im Säuglingsalter eintreten und zu Störungen der Motorik führen können. Neben der Beeinträchtigung des Nervensystems, die sich auf die Willkürmotorik auswirken, können auch Seh-, Hör- und Wahrnehmungsstörungen eine Folge sein. Doch die klinischen Bilder schwanken von Patient zu Patient und sind sehr unterschiedlich.

Da die Symptome der Zerebralparese Folge auf einer bereits geschehenen Schädigung des Gehirns beruhen, kann die Beeinträchtigung im Nachhinein nicht mehr korrigiert werden. Eine Therapie erfolgt also immer nur symptomatisch. Doch inzwischen gibt es zahlreiche Hilfsmittel, durch die Einschränkungen abgemildert werden können.

Aufrecht Sitzen und Stehen

Oft ist es Personen mit ICP nicht möglich, aufrecht zu sitzen: Die Muskeln des Rumpfes haben dann infolge der Krankheit eine zu niedrige Grundspannung. Dies führt dazu, dass die Wirbelsäule nicht aufgerichtet werden kann.

Hier setzen dynamische Orthesen wie etwa die Dynamic GPS Soft-Orthese® an: Zum einen übt sie einen gleichmäßigen, flächigen Druck auf den Oberkörper aus. Dadurch wird dieser für den Patienten besser wahrnehmbar. Speziell aufgenähte Züge unterstützen dabei auch das stabile, aufrechte Sitzen und Stehen. Dies trägt dazu bei, Nutzer mit ICP zu besserem Gleichgewicht und mehr Stabilität im Körper zu verhelfen. Auch Stoffwechsel, Blutkreislauf und Verdauung arbeiten besser, wenn der Körper aufrecht sitzt und steht.

Geradeaus schauen

Der Blick auf Augenhöhe – er ist in unserer Kultur entscheidend, wenn es darum geht, sich anderen Menschen gegenüber gleichwertig zu fühlen. Menschen mit Zerebralparese ist dies jedoch nicht immer möglich, wenn sie ihren Kopf nicht aktiv gegen die Schwerkraft heben, aufrecht halten oder koordiniert bewegen können. Hier kann ein Kopfhaltesystem Hilfe leisten.

Ein Kragen für den Durchblick

Besonders geeignet ist hierfür etwa das HeadUp Collar-System, denn es stützt den Kopf und lässt dennoch Bewegungsspielraum. Basis ist ein auf der Haut aufliegendes Kragenmodul. Es besteht aus einem speziellen Hightech-Material, das ursprünglich von der NASA für Raumanzüge entwickelt wurde. Der Vorteil: Es speichert Wärme und gibt diese wieder ab, um so einen optimalen thermischen Komfort zu gewährleisten.

An diesen Kragen können Streben in unterschiedlichen Stärken und Richtungen angebracht werden – einfach per Klettsystem. Sie geben dem Kopf dann genau den Halt, den er benötigt – und genau dort, wo es notwendig ist. Dadurch lässt die Orthese auch Spielraum für Bewegungen, vom Drehen des Kopfes bis zur Kieferbewegung beim Kauen.

Dynamik dank Haltesystem

Ein weiteres System, das Menschen dabei unterstützt, den Kopf aufrecht zu halten, ist der MKS-Headpod®. Er funktioniert auf andere Art und Weise: Der Kopf wird nicht statisch, sondern dynamisch über ein Stirnband ausgerichtet. Dieses wiederum ist durch ein Stretch-Band mit einem Ausleger verbunden, der etwa am Rollstuhl angebracht wird. Damit kann der Kopf um die Längsachse gedreht werden. Und der Blick folgt wieder den interessanten Dingen. Die Person nimmt so wieder viel aktiver am Leben teil.

Fazit

Die aufgeführten Hilfsmittel stellen nur einen Ausschnitt des breiten Spektrums dar. So individuell die Symptome der ICP sind, so individuell sind die Lösungen für die Patienten. Unterstützung finden Patienten auch beim Netzwerk Cerebralparese e.V. 

Gerne können Sie auch unser Team ansprechen. Wir sind stets nur einen Mausklick oder einen Anruf entfernt.

Elektrische Impulse können Patienten mit einer Fußheberschwäche ein großes Stück ihrer Lebensqualität zurückgeben. Die funktionelle Elektrostimulation stabilisiert das Gangbild, verringert die Verletzungswarscheinlichkeit und ermöglicht so letztlich auch eine verbesserte Teilhabe am sozialen Leben. Weshalb das so ist und wie der Einsatz elektrischer Impulse genau funktioniert, klären wir in diesem Beitrag.

Was ist eine Fußheberschwäche?

Die Fußheberschwäche ist eine typische Folge neurologischer Erkrankungen. Wollen gesunde Menschen ein paar Schritte gehen, funktioniert dieser Prozess ganz automatisch: Das Gehirn sendet ein entsprechendes Signal aus. Die Nervenbahnen leiten das Signal bis in die Beinmuskeln hinunter und der Fuß beginnt, sich kontrolliert zu bewegen.

Sind die Nerven, die an diesem Prozess beteiligt sind, allerdings geschädigt – etwa in Folge eines Schlaganfalls – ist das Gehen eine Belastungsprobe. Patienten mit einer Fußheberschwäche sind nicht mehr in der Lage, ihren Fuß gezielt aufzusetzen oder abzurollen. Sie verlieren folglich die Kontrolle über ihr Gangbild. Um sich fortbewegen zu können, ziehen sie den Fuß entweder hinter sich her oder sie nutzen ihre Hüfte, um den beeinträchtigten Körperteil in einem weiten Halbkreis nach vorne zu schwingen. Dieser Bewegungsablauf ist typisch für Patienten mit einer Fußheberschwäche und führt zu einer Reihe von Folgeproblemen. Welche das sind, haben wir in diesem Beitrag über die Fußheberschwäche als Folge eines Schlaganfalls zusammengefasst.

Generell gilt: Je früher Patienten damit beginnen, die Fußheberschwäche zu behandeln, desto besser. Hierfür stehen verschiedene Hilfsmittel zur Auswahl, deren Potenzial von den individuellen Voraussetzungen der Betroffenen abhängig ist. Eines dieser Hilfsmittel ist die funktionelle Elektrostimulation. Sie basiert auf moderner Technik und nutzt elektrische Impulse, um Patienten zu einem natürlicheren Gangbild zu verhelfen und die Verletzungsgefahr im Alltag deutlich zu reduzieren.

Wie werden elektrische Impulse konkret eingesetzt?

Die funktionelle Elektrostimulation kombiniert moderne Technik mit therapeutischem Wissen. Sind Patienten aufgrund einer Störung des zentralen Nervensystems nicht mehr in der Lage, ihre Fußmuskulatur zu steuern, übernehmen elektrische Impulse diese Aufgabe. Empfindliche Sensoren erkennen die Bewegungsabsicht und tragen das entsprechende Signal weiter. Auf der Haut sind hierfür genutzte Elektroden angebracht, die den Impuls dort hin aussenden, wo man ihn benötigt.

Üblicherweise besteht das Ziel darin, den sogenannten Peroneus-Nerv zu aktivieren, der für eine kontrollierte Hebung des Fußgelenks verantwortlich ist. Bei Patienten mit einer Fußheberschwäche ist dieser Nerv in seiner Funktion eingeschränkt, weil das Bewegungssignal ihn entweder nicht mehr erreicht oder er es nicht mehr verarbeiten kann. Liegt das Problem darin, dass das Signal nicht richtig an den Nerv übermittelt wird, kann die Elektrostimulation diese Störung überbrücken: Sie agiert als Impulsgeber und erinnert den Nerv daran, seiner Aufgabe nachzukommen und den Fuß zum richtigen Zeitpunkt anzuheben.

Der genaue Ablauf der funktionellen Elektrostimulation ist äußerst komplex. Er ist sowohl von den individuellen Voraussetzungen des Patienten als auch von der gewählten Geräteart abhängig. Mittlerweile gibt es verschiedene Modelle, die auf elektrische Impulse zurückgreifen. Die Intensität der verwendeten elektronischen Impulse wird in jedem Fall genau auf die körperlichen Möglichkeiten der Patienten eingestellt. Das erfordert eine gewisse Anpassungszeit. Nur auf diese Weise ist ein möglichst natürliches und sicheres Gangbild erreichbar.

Elektrische Impulse bei Fußheberschwäche: Die Vorteile auf einen Blick.

Der wesentliche Vorteil der funktionellen Elektrostimulation besteht in der Möglichkeit, Patienten mit Fußheberschwäche einen großen Teil ihrer Lebensqualität zurückzugeben in Form eines Behinderungsausgleichs. Automatisch generierte elektrische Impulse regen die Muskeln dazu an, den Fuß im genau richtigen Moment zu bewegen. Der für die Fußheberschwäche typische Gang gehört somit der Vergangenheit an und Fehlhaltungen werden reduziert. Die daraus resultierende Trittsicherheit führt zu einem reduzierten Verletzungsrisiko und in der Folge auch zu einem selbstbewussteren Auftreten.

Dank der funktionellen Elektrostimulation müssen Patienten nicht mehr bei jedem Schritt auf den Boden blicken und mühsam versuchen, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Stattdessen können sie der modernen Technik vertrauen und bewusster am Leben teilhaben. Ein weiterer Vorteil: Da das Aussenden der elektrischen Impulse auf intelligenter Computertechnik beruht, ist es möglich, die Sensoren speziell auf die jeweiligen Bedürfnisse der Patienten zu programmieren. In der Folge profitieren die Betroffenen sowohl von einem optisch ansprechenden Ergebnis als auch von der Möglichkeit, ein individuell kraftsparendes Gangbild zu entwickeln. Selbst das Absolvieren längerer Wegstrecken ist wieder möglich, was den Körper trainiert und einem weiteren Muskelabbau entgegenwirkt. Das kleine Extraplus für mehr Komfort: In der Regel können Patienten ihre persönlichen Lieblingsschuhe zum Laufen verwenden, da meist andere Hilfsmittel überflüssig werden.

Welche Voraussetzungen müssen Betroffene erfüllen?

Auch wenn die funktionelle Elektrostimulation zahlreiche Vorteile mit sich bringt, ist sie nicht für jeden Patienten mit einer Fußheberschwäche die perfekte Lösung. Abhängig von den persönlichen Voraussetzungen kann es unter Umständen sinnvoller sein, auf andere Hilfsmittel wie etwa dynamische Orthesen zurückzugreifen.

Ein wesentlicher Punkt für die Beantwortung der Frage, ob eine Behandlung mit elektrischen Impulsen sinnvoll ist, liegt in dem Ausmaß der körperlichen Beeinträchtigung. Basiert die Fußheberschwäche auf einer zentralen Läsion, also auf einer Verletzung des zentralen Nervensystems, verspricht die Elektrostimulation einen guten Mobilitätsgewinn. Dies ist etwa nach einem Schlaganfall der Fall. Bei peripheren Ursachen hilft sie allerdings nicht. Zudem sind Geräte, die darauf basieren, den Peroneus-Nerv zu aktivieren, darauf angewiesen, dass genau dieser Nerv im Kern noch funktioniert.

Generell gilt: Die Frage, inwieweit mit elektrischen Impulsen eine signifikante Verbesserung der Symptome erreicht werden kann, muss immer im direkten Gespräch mit Therapeuten und Ärzten geklärt werden. Selbst modernste Technik hat ihre Grenzen und nicht alles, was gewünscht wird, ist auch machbar. Kontraindikationen, die gegen einen Einsatz elektrischer Impulse sprechen, sind unter anderem Epilepsie, ein Herzschrittmacher oder eine akute Thrombose. Vor diesem Hintergrund ist ein genauer Blick auf die medizinische Vorgeschichte des Patienten unerlässlich.

Welche Nachteile können mit elektrischen Impulsen einhergehen?

Wer davon ausgeht, dass die funktionelle Elektrostimulation so schnell anzupassen ist wie eine Orthese, wird enttäuscht sein. Jedes Gerät muss individuell auf den Patienten abgestimmt werden – und das funktioniert nicht über Nacht. Stattdessen muss das gewählte Modell, nachdem es von der Krankenkasse genehmigt wurde, meist über einen längeren Zeitraum probegetragen und kann bei Bedarf jederzeit nachjustiert werden. Verschiedene Bewegungsabläufe werden genau protokolliert, um die bestmögliche Einstellung zu finden. Das braucht neben Zeit, auch ein wenig Geduld. Die Elektroden, die äußerlich an der Haut angebracht werden, um die Nerven zu stimulieren, verursachen ein kribbelndes Gefühl. Während dies vielen Anwendern gefällt und es für sie schnell dazugehört, kann oder möchte sich nicht jeder gewöhnen. Außerdem muss sich der Körper – abhängig davon, wie lange die Fußheberschwäche bereits besteht – häufig erst wieder daran gewöhnen, bestimmte Muskelgruppen einzusetzen und fehlerhafte Bewegungsabläufe durch gesunde Gehmuster zu ersetzen.

Elektrische Impulse oder herkömmliche Hilfsmittel? Sie haben die Wahl!

Die Behandlung mit elektrischen Impulsen ist kein Selbstläufer, sondern ein Prozess, der aber unter den richtigen Voraussetzungen zu empfehlen ist. Sind diese Voraussetzungen gegeben und das Gerät perfekt auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt, ist der Gewinn an Lebensqualität in der Regel enorm. Nicht nur wegen der verminderten Verletzungsgefahr, sondern vor allem auch deshalb, weil die verbesserte Mobilität zu einem aktiveren Leben führt. Patienten, die nicht mehr jeden Schritt sorgsam abwägen müssen, sind in der Lage, auch längere Strecken zu Fuß zurückzulegen und Begegnungen mit anderen Menschen entspannt zu genießen. Alleine für dieses Mehr an Wohlbefinden lohnt es sich, die technischen Möglichkeiten, auf die Patienten mit einer Fußheberschwäche zurückgreifen können, genau auszuloten. In Absprache mit den behandelnden Ärzten und Therapeuten ist zu klären, welches Hilfsmittel in welchem Fall das beste ist.

Patienten, die unter einer Fußheberschwäche leiden, wissen, wie es sich anfühlt, wenn vertraute Abläufe plötzlich nicht mehr funktionieren. Mal eben schnell beim Supermarkt um die Ecke das Abendessen einkaufen oder zu Fuß die verkehrsreiche Hauptstraße überqueren? Mit einer unbehandelten Fußheberschwäche werden einfache Aufgaben wie diese schnell zu einer echten Herausforderung. Und drängen währenddessen möglicherweise auch noch andere Menschen zur Eile, ist der Spießrutenlauf perfekt.

Die möglichen Gründe für eine Fußheberschwäche sind vielfältig. Unter anderem kann sie von neurologischen Erkrankungen wie einem Schlaganfall, einem Schädel-Hirn-Trauma oder Multipler Sklerose hervorgerufen werden. Zudem gelten aber auch schwerwiegende Verletzungen am Bewegungsapparat als Ursache. Die gute Nachricht: Es gibt für Patienten mit Fußheberschwäche Hilfsmittel, die eine deutliche Verbesserung der Symptome bewirken können. Welche Hilfsmittel das sind und wie Betroffene Schritt für Schritt wieder an einem erfüllten sozialen Leben teilhaben können, klären wir in diesem Beitrag.

Was ist eine Fußheberschwäche?

Die Fußheberschwäche ist Folge einer Störung des Nervensystems, das maßgeblich dafür verantwortlich ist, wie wir uns fortbewegen. Sobald das Gehirn einen Bewegungsimpuls an die Fußhebermuskulatur losschickt, sind die Nervenbahnen des Körpers dafür zuständig, diesen Impuls weiterzuleiten. Bei gesunden Menschen wird in diesem Zusammenhang etwa der Peroneusnerv in der Kniekehle aktiviert, der dafür sorgt, dass sich beim Gehen die Fußspitze hebt.

Ist die Aktivierung dieses Nervs gestört, weil das Signal entweder nicht ankommt oder nicht verarbeitet werden kann, spricht man von einer Fußheberschwäche. Die Fußspitze des betroffenen Beines hängt in diesem Fall nach unten, was dazu führt, dass der Patient die Kontrolle über ehemals simple Bewegungen wie das Anheben, Aufsetzen oder Abrollen seines Fußes verliert. Er kann auch nicht mehr auf den Fersen stehen und schleift seinen funktionsunfähigen Fuß mehr oder weniger mit. Ein natürliches Gangbild ist damit unmöglich, die Verletzungsgefahr steigt und Fehlhaltungen können zu weiteren Folgeschäden führen.

Langfristige Auswirkungen einer unbehandelten Fußheberschwäche

Gangbild:

Sind Bewegungsabläufe wie das Abrollen des Fußes gestört, ändert sich auch das Gangbild. Um die Funktionseinschränkung bestmöglich auszugleichen, heben Betroffene ihre Hüfte oft einseitig hoch, kippen sie und schwingen das betroffene Bein dann beim Laufen kreisförmig nach vorne. Oft müssen Patienten auf diese Art der Fortbewegung vertrauen, um wenigstens eine geringe Wegstrecke auf ihren eigenen Beinen absolvieren zu können – mit teils schwerwiegenden Folgen für den Rest des Bewegungsapparates.

Fehlhaltung:

Dass Patienten mit einer Fußheberschwäche ihren Fuß nicht mehr koordiniert aufsetzen und abrollen können, ist oft der Auslöser für eine Reihe von Folgeproblemen. Das oben beschriebene Gangbild führt zu einer übermäßigen Belastung von Knochen, Sehnen und Muskeln in verschiedenen Bereichen. Auf Dauer kann dies auch zu zusätzlichen Beschwerden wie Schmerzen in der Hüft- und Rückenregion verursachen, was die Bewegungsfähigkeit und Lebensqualität der Betroffenen weiter verschlechtert. Medizinische Hilfsmittel sind hier eine sinnvolle Möglichkeit, um frühzeitig Abhilfe zu schaffen und degenerative Erkrankungen möglichst zu vermeiden.

Verletzungsgefahr:

Je unsicherer der Gang, desto mehr wird jeder Schritt zur Kraftprobe. Patienten mit einer Fußheberschwäche wissen, dass jede noch so kleine Bodenwelle gefährlich werden kann. Immer wieder kommt es im Alltag zu Unfällen, weil der betroffene Fuß seinen Dienst verweigert. In der Regel stolpern Patienten, wenn ihr Fuß am Boden schleift oder sie knicken um und verletzen sich dabei. Wer schlimmere Folgen wie Krankenhausaufenthalte vermeiden möchte, ist gut damit beraten, Hilfsmittel einzusetzen, die zu einem sichereren Gangbild führen.

Soziale Isolation:

Eine weitere Einschränkung, die mit einer unbehandelten Fußheberschwäche einhergeht, ist häufig auch die soziale Isolation der Patienten. Sie leiden sowohl unter ihrer Situation als auch unter den neugierigen Blicken anderer Menschen. Zudem macht die Krankheit es ungleich schwieriger, an Aktivitäten im Freundeskreis teilzunehmen, weshalb viele Patienten ihre sozialen Kontakte auf ein Minimum reduzieren. In der Folge geht mit der Fußheberschwäche oft ein deutlicher Verlust an sozialer Teilhabe und Lebensqualität einher.

Wie finden Patienten mit einer Fußheberschwäche das passende Hilfsmittel?

Die Medizintechnik hat in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht: Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Hilfsmitteln, die eine Fußheberschwäche zum Teil ausgleichen können. Seien es Bandagen, Orthesen oder elektrische Impulse: Abhängig von der individuellen Situation des Betroffenen und seinen jeweiligen Erwartungen an einen lebenswerten Alltag ist vieles machbar. Der erste Schritt, um eine deutliche Verbesserung des Gangbildes zu erreichen, muss immer eine umfassende Beratung sein. Qualifizierte Therapeuten können im persönlichen Gespräch klären, welches der vielen Hilfsmittel das passende für die jeweilige Situation des Patienten ist. Eine Universallösung für alle Situationen gibt es nicht, weswegen die richtige Beratung Betroffene oft vor Enttäuschungen durch unrealistische Erwartungen bewahrt. Wenn allerdings mit Hilfe des Profis von Anfang an die richtige Entscheidung getroffen wird, können Patienten oft unerwartete Erfolge erzielen.

Die wichtigsten Hilfsmittel bei Fußheberschwäche im Überblick

Fußheberorthesen

Orthesen sind aufgrund ihrer vielfältigen Einsatzmöglichkeiten für viele Patienten ein beliebtes Hilfsmittel. Sie geben Halt, fixieren den Fuß in der gewünschten Position und sind je nach Material in verschiedenen Lebenslagen einsetzbar. Sei es zum Laufen auf weichem Waldboden und hartem Straßenteer oder gar zum Schwimmen im Wasser: Je nachdem, wieviel Stützbedarf ein Gelenk hat und abhängig von dem beabsichtigten Einsatzgebiet, werden mehr oder weniger flexible Materialien verarbeitet.

Als Faustregel gilt: Während textile Orthesen sich vor allem für leichte Fälle der Fußheberschwäche eignen, können beispielsweise dynamische Orthesen aus PE, Carbon oder Faserverbundwerkstoffen, den Patienten bei einem mittelstarken Funktionsverlust unterstützen. Und Silikonorthesen bieten unter anderem beim Muskeltraining im Wasser guten Halt. Das erklärte Ziel muss in jedem Fall sein, nicht nur optisch ein natürlicheres Gangbild wiederherzustellen und das Abrollverhalten zu fördern, sondern dem Patienten vor allem auch Sicherheit beim Gehen zu geben. Welche Art der Orthese dieses Ziel am besten erfüllt, erfahren Betroffene im Rahmen einer umfassenden Beratung.

Funktionelle Elektrostimulation

Im Gegensatz zu klassischen Orthesen, die sich darauf beschränken, passiv ein Fallen des Fußes zu verhindern, setzt die Funktionelle Elektrostimulation (FES) auf moderne Technik. Üblicherweise handelt es sich hierbei um eine Manschette, die am Unterschenkel befestigt wird und elektronische Impulse aussendet. Auf diese Weise werden Nerven aktiviert, die das zentrale Nervensystem selbstständig nicht mehr erreichen kann. In der Folge bekommen die an der Fußhebung beteiligten Muskeln das Signal, sich zu bewegen und ihren Dienst zu erfüllen. Der Fuß wird somit beim Gehen automatisch hochgehoben – und zwar genau im richtigen Moment. Spezielle Steuereinheiten sind sogar in der Lage, sich dem persönlichen Gangbild des Patienten anpassen.

Die Technik der funktionellen Elektrostimulation gilt vor allem deshalb als äußerst effizient, weil sie Gang, Gleichgewicht und Bewegungsausmaß gleichermaßen deutlich verbessern kann. Als nützlicher Nebeneffekt werden zudem auch Muskeln trainiert, die zuvor keine Funktion mehr hatten. Das Gehen wird einfacher, die Sturzgefahr wird deutlich vermindert und die Patienten können auch weitere Stecken wieder sicherer zurücklegen.

Deshalb sollten Patienten mit Fußheberschwäche Hilfsmittel nutzen

Moderne Hilfsmittel sind bei einer Fußheberschwäche ein Weg, um sich wieder eigenständiger fortzubewegen. Was genau zum Einsatz kommt, sollte im persönlichen Gespräch mit einem Profi abgeklärt werden. Nur so lassen sich überzogene Erwartungen und Enttäuschungen vermeiden. Ist das perfekte Hilfsmittel für den jeweiligen Bedarf des Patienten gefunden, kann der Gewinn an Lebensqualität enorm sein. Nicht nur weil der Bewegungsablauf des Körpers dadurch verbessert wird, sondern vor allem auch, weil die Betroffenen wieder aktiver am sozialen Leben teilnehmen können.

Die Fußheberschwäche ist eine der häufigsten Folgeerscheinungen nach einem Schlaganfall. Das damit verbundene unrunde Gangbild bringt nicht nur Fehlhaltungen mit sich, sondern auch eine erhöhte Stolper- und Verletzungsgefahr. In diesem Beitrag wird geklärt, was es konkret mit einer Fußheberschwäche nach Schlaganfall auf sich hat, welche Symptome die Patienten belasten und vor allem mit welchen Übungen und Hilfsmitteln Betroffene ihre Beschwerden verbessern können.

Wie kommt es zu einer Fußheberschwäche?

Eine Fußheberschwäche kann viele Ursachen haben, und ein erlittener Schlaganfall ist eine davon. Der medizinische Hintergrund: Von einem Schlaganfall wird gesprochen, wenn ein Gefäß im Gehirn verstopft oder platzt und bestimmte Hirnareale nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden können. In der Folge sterben die betroffenen Bereiche ab und es kommt zu Funktionsausfällen, welche die Lebensqualität einschränken. Welche Funktionen ausfallen, ist abhängig von dem betroffenen Areal. Im Fall der Fußheberschwäche ist ein Bereich im Gehirn verletzt, der die Nervenbahnen koordiniert, welche zum Fuß hinunterführen.

Beabsichtigt ein gesunder Mensch, ein paar Meter zu gehen, gibt das zentrale Nervensystem diese Absicht völlig unkompliziert an die Bein- und Fußmuskeln weiter. Bei Patienten, die an einer Fußheberschwäche leiden, ist das anders: Bei ihnen ist die Signalweitergabe so gestört, dass sie den Fuß zwar grundsätzlich noch bewegen, aber eben nicht mehr koordiniert steuern können. Und das, obwohl das Bein mitsamt seinen Muskeln eigentlich völlig gesund ist.

Die Symptome einer Fußheberschwäche nach Schlaganfall

Im Normalfall sind also unsere Nervenbahnen dafür verantwortlich, Bewegungsimpulse an die Fußhebermuskulatur weiterzugehen. Bei gesunden Menschen wird etwa der Peroneusnerv in der Kniekehle aktiviert, der dafür sorgt, dass sich beim Gehen die Fußspitze hebt. Wenn dieses Signal den Nerv nicht mehr erreicht, hängt die Fußspitze des betroffenen Beines nach unten – deshalb wird die Fußheberschwäche umgangssprachlich auch Fallfuß genannt. In der Folge verliert der Patient die Kontrolle über simple Bewegungen wie das Anheben, Aufsetzen oder Abrollen seines Fußes. Er kann nicht mehr auf den Fersen stehen und üblicherweise wird das funktionsunfähige Körperteil beim Gehen nachgeschleift.
Ein natürliches Gangbild ist somit nicht mehr möglich. Stattdessen werfen die Patienten das Bein mit einer kreisförmigen Bewegung nach vorne, um nicht mit dem Fuß am Boden hängen zu bleiben.

Einschränkungen, die ein Fallfuß im Alltag mit sich bringt

Patienten, die an einem Fallfuß oder einer Fußheberschwäche nach einem Schlaganfall leiden, sind in ihrem Alltag massiv eingeschränkt. Je unsicherer der Gang, desto mehr wird jeder Schritt zur Kraftprobe. Jede noch so kleine Bodenwelle kann gefährlich werden und Stürze sind in diesem Zusammenhang keine Seltenheit. Entweder der Patient stolpert, weil sein Fuß am Boden schleift oder er knickt um und verletzt sich dabei.

Eine weitere Einschränkung, die mit der Diagnose Fußheberschwäche nach Schlaganfall einhergeht, ist die soziale Isolation der Betroffenen. Sie sind sich ihrer Situation deutlich bewusst und leiden unter den neugierigen Blicken anderer Menschen. In der Folge reduzieren viele Patienten ihre sozialen Kontakte auf ein Minimum und verlieren die Freude an Treffen mit Freunden und Bekannten. Somit geht mit der Fußheberschwäche oft auch ein deutlicher Verlust an Lebensqualität einher.

Folgen einer unbehandelten Fußheberschwäche

Das spezielle Gangbild, das ein Fallfuß mit sich bringt, äußert sich nicht nur in einer erhöhten Verletzungsgefahr und sozialer Isolation, sondern auch in handfesten körperlichen Beschwerden. Bleibt die Fußheberschwäche nach einem Schlaganfall unbehandelt, beginnen häufig Hüfte und Becken zu schmerzen. Der Grund: Der für die Diagnose typische Gang beruht darauf, dass die Patienten ihr Bein mithilfe einer kreisförmigen Hüftbewegung nach vorne schwingen. Auf Dauer führt dies zu einer Mehrbelastung der nicht betroffenen Seite, welche infolgedessen geschädigt wird. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sich Menschen, die unter einer Fußheberschwäche leiden, zeitnah mit Therapeuten zusammensetzen, um nach Besserungsmöglichkeiten zu suchen.

Fußheberschwäche nach Schlaganfall: So wird Patienten geholfen

Das Wichtigste vorweg: Üblicherweise ist es nicht möglich, einen Fallfuß komplett zu heilen. Dafür sind die Nervenschäden, die ein Schlaganfall mit sich bringt, zu schwerwiegend. Was aber durchaus geleistet werden kann, ist eine deutliche Verbesserung des Gangbildes und damit auch der Lebensqualität.

Physiotherapie:

Krankengymnastik ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie für Patienten mit einer Fußheberschwäche. Abgestimmt auf die individuellen Einschränkungen des Betroffenen erstellt der Therapeut einen Behandlungsplan. Mit gezielten Übungen stärkt er die Muskeln und stimuliert die Nervenbahnen. Vorrangiges Ziel ist es, an Gleichgewichtssinn und Koordinationsfähigkeit zu arbeiten sowie das Körpergefühl des Patienten zu verbessern.

Orthesen:

Sachkundig angefertigte Orthesen geben Halt und sind in einer Vielzahl von Ausführungen erhältlich. Je nach Bedarf sind sie mehr oder weniger dünn, leicht und alltagstauglich. Während textile Orthesen sich vor allem für leichte Fälle der Fußheberschwäche eignen, können dynamische Orthesen aus Carbon den Patienten bei einem mittelstarken Funktionsverlust unterstützen. Und Silikonorthesen bieten beispielsweise nicht nur auf Teerboden, sondern auch beim Training im Wasser guten Halt. Wichtig ist, dass sich Patienten mit einer Fußheberschwäche ausführlich von ihrem Therapeuten oder im Fachhandel beraten lassen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die gewählte Orthese ihre Aufgabe erfüllt.

Elektrische Impulse:

Im Gegensatz zu klassischen Orthesen, die sich darauf beschränken, passiv ein Fallen des Fußes zu verhindern, setzt die Funktionelle Elektrostimulation (FES) auf moderne Technik. Üblicherweise handelt es sich hierbei um eine Manschette, die am Unterschenkel befestigt wird und elektronische Impulse aussendet. Auf diese Weise werden die an der Fußhebung beteiligten Muskeln animiert, ihren Dienst zu erfüllen. Diese Technik gilt als äußerst effizient, da sie Gang, Gleichgewicht und Bewegungsausmaß deutlich verbessert. Da sie allerdings nicht zwingend für jeden Patienten mit einer Fußheberschwäche geeignet ist, ist es auch hier wichtig, das Gespräch mit einem fachkundigen Therapeuten zu suchen.

Sonstige Hilfsmittel:

Sei es der Gehstock, das Paar orthopädischer Schuhe oder die bequemen Einlagen: Was immer einem Patienten hilft, sein Gangbild zu verbessern, sollte genutzt werden. Grundsätzlich ist es ratsam, dass Betroffene sich trauen, verschiedene Dinge auszuprobieren, um in der Folge herausfinden zu können, was in welcher Kombination am besten wirkt.

Praktische Übungen für mehr Bewegungsfreiheit

Neben den klassischen Therapieansätzen sollten Patienten mit einer Fußheberschwäche auch auf zusätzliche Übungen setzen, die sich leicht in den Alltag im heimischen Wohnzimmer integrieren lassen. Hier einige Beispiele:

Rhythmisches Wippen:

Schuhe ausziehen, bequem hinsetzen, Kopfhörer auf die Ohren und los geht‘s: Im Takt zur Lieblingsmusik macht das Training besonders viel Spaß. Trommeln Sie mit den Füßen rhythmisch auf den Boden. Mal auf der einen Seite, dann auf der anderen, dann gleichzeitig. Verschärft geht das Ganze natürlich auch im Stehen. 30 Sekunden reichen für den Anfang völlig aus.

Gegenstände greifen:

Was Finger können, können Zehen auch. Legen Sie sich einen Stift auf den Boden und versuchen Sie, ihn mit den Zehen hochzuheben. Wem das zu einfach ist: Wie sieht es damit aus, die auf dem Boden liegende Zeitung zu öffnen oder ein T-Shirt zu falten?

Wadenmuskulatur dehnen:

Lehnen Sie sich mit den Händen an die Wand und machen Sie einen Ausfallschritt. Wichtig ist, dass der bewegungseingeschränkte Fuß hinten steht und die Ferse so gut wie möglich am Boden bleibt. 30 Sekunden dehnen, dann haben Sie sich eine Pause verdient.

Inklusion ist das Schlüsselwort

Auch wenn sich eine Fußheberschwäche nach einem Schlaganfall nicht vollständig therapieren lässt, ist die Lebensqualität der Patienten doch deutlich beeinflussbar. Ziel jedes Hilfsmittels und jeder Therapie muss sein, Bewegungsmöglichkeiten auszubauen, damit Betroffene ihren Alltag möglichst sicher und eigenständig bestreiten können. Wenn Menschen mit einer Fußheberschwäche die Chance bekommen, ein besseres Gangbild zu entwickeln, führt das zu mehr Eigenständigkeit und unterstützt die Teilhabe am sozialen Leben. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, dieses Ziel zu erreichen!